Markensprech und Klimakrise

Unlängst las ich, das die schöne Nordseeinsel Föhr nunmehr als „Friesische Karibik“ firmiert. Nun ist derlei Markensprech kein ganz neues Phänomen, es sei nur an die diversen mitteleuropäischen Schweizen zwischen Franken, Elbsandstein und Holstein erinnert, die ihren touristischen Ehrentitel mehr oder weniger mickrigen Höhenunterschieden in der Topographie verdanken. Auch gibt es in Thüringen eine Toskana, warum also nicht eine Karibik an der deutschen Küste, selbst wenn diese Karibik selbst bei brutalster Sonneneinstrahlung immer noch erfrischend herb ist?

Mein nächster Gedanke war aber so abwegig, dass er selbstverständlich auch schon längst gedacht und veröffentlicht worden ist …

„Arktische Riviera“ war es, was ich dachte, und siehe da … auch das gibt´s schon! Der aufblühende Grönland-Tourismus hat sie sich erdacht, und die Fjorde Ostgrönlands sind der Landschaft um Genua oder an der Côte d’Azur doch auch verflucht ähnlich.

Update: Dieser Beitrag stammt ja aus dem Jahr 2012, und angesichts der seither unübersehbar gewordenen Folgen der globalen Klimakrise bekommt dieser Fail noch eine besonders bittere Note.

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